Julia Jentsch und ich lassen je eine Niere liegen

Gemeinsam mit Vertretern der „Erklärung von Bern“ und „Amnesty International“ versuchten Julia Jentsch und ich heute erneut, beim Hauptsitz des Basler Pharmamulti „Roche“ dem CEO Severin Schwan die zwei in einer Organ-Kühlbox gelagerten Public Eye Awards und die damit verbundenen Forderungen zu übergeben:

Roche soll die Herkunft der Transplantierten Organe, die sie in China für ihre CellCept-studien verwendet, ein für alle mal klären, oder fortan auf die Studien verzichten: In China stammen 90% der transplantierten Organe von Todessträflingen. China verhängt mehr Todesstrafen als der ganze Rest der Welt zusammen, insgesamt für 70 verschiedene Delikte. Chinesische Juristen haben öffentlich die Befürchtung geäussert, dass die grosse Nachfrage nach Organen zur enorm hohen Zahl von Hinrichtingen beiträgt. Auch kann „Roche“ nicht ausschliessen, dass in ihren Studien Organe verwendet werden, die Menschen entnommen wurden, welche aufgrund ihrer Glaubensrichtung oder ihrer politischen Überzeugung hingerichtet wurden.

Eine Gruppe von 25 Menschen, bestehend aus AktivistInnen und Medienvertretern, steuerte um 11h heute morgen auf den Haupteingang zu. Nach kurzer Wartezeit wurden Oliver Classen und Patrick Durisch von der EvB von einem Vertreter des CellCept-Projektes für ein halbstündiges Gespräch ins Gebäude gelassen, während wir vor dem Eingang weiter Präsenz markierten. Mehr Infos zu diesem Gespräch findet ihr in Kürze auf www.evb.ch. Soviel kann jedoch schon gesagt werden: Trotz konstruktiven Ansätzen sind die Forderungen noch nicht umgesetzt und die Awards noch nicht entgegengenommen. Das heisst also, dass wir wieder kommen werden, mit mehr Menschen, und mehr Medien, so lange bis „Roche“ bereit sein wird, ihre ethisch inakzeptable und Imageschädigende Geschäftspraxis zu ändern.

Bein nächsten Besuch sind alle herzlich eingeladen, mitzukommen!

Weitere Infos auf www.evb.ch